Der wesentliche technische Unterschied von Dolby Atmos zu herkömmlichen Surroundformaten ist die Art und Weise, wie die Klanginformationen auf der Blu-Ray, bzw. innerhalb des Streams, abgespeichert werden.
Bisher wurden alle Informationen nach dem finalen Mixing vorgerendert und anschließend kanalbezogen encodiert. Der AV-Receiver muss dann lediglich den Codec beherrschen, die Kanäle aus dem Datenpaket voneinander trennen und auf die Lautsprecher geben.
Bei Dolby Atmos liegen die Klanginformationen hingegen als Objekt, inklusive Bewegungsvariablen vor. Der AV-Receiver weiß daher exakt, wo sich bestimmte Klangobjekte befinden und weist diese dann bestmöglich auf die verfügbaren Lautsprecher zu.
Die objektbasierte Verarbeitung ist ein wesentlicher Unterschied zum Konkurrenzformat Auro-3D, wo der Hersteller noch die vermeintliche alte Technik einsetzt, dabei aber auf eine höhere Samplingrate verweist, dank der die Klangqualität überlegen sein soll.
Die Technik, die aus dem Kino kommt und die als vollwertiges Atmos gilt, bedient sich zur Wiedergabe der Höheninformationen zusätzlicher Lautsprecher in oder an der Decke.
Für dieses Layout werden auch die Filme abgemischt, so dass Abstrahlwinkel, Positionen und Hörabstände mit den Vorgaben am besten übereinstimmen.
Im Heimkino-Einsatz mit typischen Dolby-Atmos AV-Receivern bzw. Vorstufen gibt es die Möglichkeit, entweder 2 oder 4 Dolby Atmos Deckenlautsprecher zu konfigurieren.
Diese Variante nehmen wir für all unsere Heimkinos mit Dolby Atmos, wobei wir großen Wert auf korrekte Auswahl und Positionierung der Deckenlautsprecher legen.
Dolby ist sich der Tatsache bewusst, dass viele Filmliebhaber keinen eigenen Kinoraum besitzen und auch nicht Willens sind, Deckenlautsprecher zu montieren und zu verkabeln.
Für diese Zielgruppe gibt es die Möglichkeit, Atmos-enabled Lautsprecher einzusetzen. Hier sind zusätzliche Chassis in den Oberseiten der Lautsprecher integriert, die gezielt gegen die Decke strahlen und auf diese Weise einen Deckenlautsprecher darstellen.
Dieses Prinzip ist unserer Meinung nach hinsichtlich Kanaltrennung, Tonalität und Abbildungsgenauigkeit kompromissbehaftet, weshalb wir Dolby Atmos ausschließlich mit dedizierten Deckenlautsprechern planen und installieren. Für ein effektlastiges Feature im Wohnzimmer ist diese Lösung aber immerhin gut geeignet und wird sich im Massenmarkt wahrscheinlich großer Beliebtheit erfreuen.
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